Individuelle Atemmasken – Beschreibung

Wann wird eine individuelle Maske benötigt?

Eine individuelle Maske wird immer dann erforderlich, wenn die vorhandenen Standardmasken nicht oder nicht mehr toleriert werden oder wenn Sie erhebliche Probleme bei bzw. unter der Beatmung haben.

Was gibt es für individuelle Masken?

Es gibt sicherlich so viele verschiedene individuelle Masken wie es Gesichter gibt. Man kann allerdings im Wesentlichen zwei Grundtypen unterscheiden.
Es gibt die:

  1. Nasenmaske und die
  2. Vollmaske (Mund-Nasen-Maske oder auch Fullface-Maske)
Und wofür benötige bzw. wie verwende ich die jeweilige Maske?

Beide Masken, das heißt sowohl Nasen- als auch Vollmaske, können tagsüber oder auch nachts verwendet werden. Entsteht beim Schlafen ein Luftleck, empfiehlt sich die Vollmaske. Möchte man z.B. tagsüber viel kommunizieren, sollte man auf die Nasenmaske zurückgreifen.

Vorteile individueller Masken

Der Trage-Komfort einer individuell angepassten Maske ist um ein vielfaches besser, als bei einer Standardmaske. Aber es gibt noch mehr positive Punkte, die hier erwähnt werden sollen:

  • Es gibt keine eng sitzende Maske mehr, dass heißt kein Druck mehr am Kopf.
  • Gerötete und tränende Augen entfallen, da die individuellen Masken zu 99 % dicht sind.
  • In einigen Fällen kann der Beatmungsdruck gesenkt werden. Es ist kein Druck mehr zu Überbrückung eines „Totraumes“ erforderlich, wie er bei Standardmasken vorkommt.
  • Die individuellen Masken bestehen aus weniger Teilen, lassen sich leichter zerlegen und sind somit besser zu reinigen.
  • Die individuellen Masken sind etwas leichter.
  • Durch Verwendung von Materialien aus der Anaplastologie, werden die Masken körperwarm. Das Gefühl einen Fremdkörper auf dem Gesicht zu haben wird merklich reduziert.
Nachteile individueller Masken

Ein paar Nachteile gibt es allerdings auch bei individuellen Masken:

  • Eine individuelle Vollmaske liegt komplett auf dem Gesicht auf, d. h. unter der Maske schwitzt man Nachts. Dadurch kann ein Hautpilz entstehen. Den bekommen Sie nur mit Medikamenten (Salben) wieder weg (Hautarzt!).
  • Bei einer individuellen Vollmaske ist der Mund versiegelt. Das führt unter Umständen anfangs zu leichten Panikattacken. Zudem ist durch diese „Versiegelung“ die Kommunikation etwas erschwert.
  • Bei extremer Zunahme oder Abnahme des Körpergewichtes verändert sich in der Regel auch die Gesichtsform. Das kann dazu führen, dass die individuelle Maske nicht mehr passgenau sitzt. Sollte das tatsächlich vorkommen, muss eine neue Maske angepasst werden.

Andere Nachteile sind mir persönlich bisher mit den individuellen Masken während der Nutzung nicht aufgefallen.

Wo und wie bekomme ich eine individuelle Maske?

Halten Sie zunächst die negativen Syptome, die Sie bei der Beatmung mit einer Standardmaske haben, schriftlich fest. Gehen Sie zu Ihrem Facharzt (Pulmologe oder Neurologe mit pulmologischen Kenntnissen), schildern Sie die Probleme und lassen Sie sich eine individuelle Maske verordnen.

Wer gute Masken herstellt, das kann man im Fall von Morbus Pompe über eine Selbsthilfegruppe bzw. deren Kontaktpersonen erfahren.
Aber auch Muskelvereine, wie z. B. die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM), können Ihnen da sicherlich weiterhelfen.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten eine individuelle Maske zu erhalten.

  1. Die Anpassung bereits im Krankenhaus / Schlaflabor durch einen SpezialistenDer Normalfall sieht häufig so aus, dass man im Krankenhaus zunächst mit einer Standardmaske versorgt wird und dann erst bei einem späteren, weiteren Besuch in der Klinik eine individuelle Maske erhält. Es ist natürlich auch davon abhängig, ob und über wie viel Erfahrung eine Klinik mit der Anpassung von individuellen Masken verfügt.Die Masken werden in der Regel über externe Dritte angefertigt. Die Masken-Hersteller sind manchmal im Bereich der Zahnmedizintechnik angesiedelt oder kommen aus dem Bereich der Anaplastologie. Das hängt wohl ursächlich mit den verwendeten Materialen zusammen.
  2. Die Anpassung bei bzw. durch einem Spezialisten.Sie haben einen Hersteller gefunden, dann rufen Sie diesen an und klären den weiteren ablauf. Sie besorgen sich eine ärztliche Verordnung (Rezept) und senden das an den Maskenhersteller. Dieser reicht das Rezept zur Genehmigung bei Ihrer Krankenkasse ein. Wenn die Genehmigung von der Krankenkasse da ist, fahren Sie  zu ihm und lassen sich die Maske anpassen.
    Die andere Variante ist, der Maskenhersteller kommt zu Ihnen ins Haus und macht vor Ort einen Abdruck.

Die Maske erhalten Sie ca. 1 bis 2 Wochen nachdem der Abdruck gemacht wurde. Kleine Unebenheiten bei der Maske sind zwar selten, können aber vorkommen. Hier stimmen Sie mit dem Hersteller die weitere Vorgehensweise ab. Im Normalfall machen Sie mit einem Filzschreiber einige Markierungen dort an der Maske, wo sie drückt. Dann senden Sie die Maske an den Hersteller, dieser nimmt die kleinen Korrekturen (wegschleifen) vor und Sie erhalten die Maske per Post zurück.

Was ist zu tun, wenn auch die individuelle Maske nicht toleriert wird?

Was ist zu tun, falls sowohl die individuelle Maske als auch eine Standardmaske nicht toleriert wird? In diesem Fall ist der erste Ansprechpartner der Pulmologe / Lungenfacharzt. Hier muss dann ein Beratungsgespräch über Beatmungsalternativen geführt werden.